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Christian Psychotherapy



             One also sees that this is not a rigid model, but a very   Phase IV/V: Freigeben, Schuld erlassen
             dynamic illustrative picture in which such process para-  In Konsequenz wird ein Erleben der zwei letzten Phasen
             meters with “luminous markings” character are descri-  auf beiden Ebenen möglich. Ich erlebe, dass Gott mir
             bed and on which the individual process is oriented. For   nichts nachträgt, er mir wirklich meine Schuld vergibt
             one should not (mis)understand the five phases as fixed,   und mich zeitlich von den meisten und ewig von allen
             let alone as a “law of the process”. Each person can move   gerechten Konsequenzen meines Handelns befreit.
             step-by-step, in a quite individual way, through the pos-  Und so wird es auch möglich, dass ich meine Ansprüche
             sibilities contained in this “cut path” or traverse repeated-  an den anderen, mein „Das kann man doch nicht so ste-
             ly certain parts. Forgiveness can also take place in layers   hen lassen!“, meine Ansprüche an Wiedergutmachung,
             (for our protection – brand-name “onion layer model”)   Reue und Wohlverhalten loslasse. Wir binden andere
             and can progress, e.g. depending on experiences during   Menschen mit Vorstellungen, wie sie zu sein haben, mit
             earlier forgiveness processes, at individually quite diffe-  Ansprüchen, wie sie zu reagieren haben, und auf diese
             rent speeds (from a few seconds to many years).   kann ich nun verzichten.
             This model of the forgiveness process is an image of real   (Statt Ansprüchen, auf die ich verzichte, können aber Wünsche
             relationship dynamics with all their loops and curves,   an den anderen bleiben oder sogar erst aktuell werden, die nicht
             their “forwards” and “backwards”... As opposed to typi-  fesseln wollen, sondern Eigenverantwortung hausfordern.)
             cal forgiveness models in secular psychology (Enright,   Ich habe dem anderen seine Schuld vergeben und kann
             2002), this path of forgiveness implies not only the per-  ihn getrennt von dieser (neu) sehen.
             sonal dynamics of healing and growth, but also “automa-
             tic” growth in, and deepening of, the relationship with   Das Vergebungsmodell, ein typisches, personales Prozess-
             God the Redeemer. This includes a deeply trusting grasp   modell
             of His salvation (forgiveness), of His taking my sin tho-  Mit dem Vergebungsmodell haben wir ein Beispiel für
             roughly seriously (drawing up accounts with me) and of   ein typisches, personales Prozessmodell kennen gelernt.
             His deeply liberating (Phase 4) mercy (Phase 3) towards   Zum einen wird es dem Entwicklungsmotor in persona-
             sin and myself as a precondition for genuine holistic for-  len  Prozessen, in  Heilungs-  und Wachstumsprozessen
             giveness.                                         gerecht, geht e
                                                               nicht starr, gar als „Ablaufgesetz“ (miss-)verstehen. Je-
                                                               der  einzelne  darf sich in  jedem  seiner  Vergebungspro-
                                                               zesse ganz individuell durch die Möglichkeiten dieser
                                                               „Wegschneise“ hangeln und kann (wie im Modell mit-
                                                               tels der dünneren Pfeile angedeutet) den ganzen Prozess
                                                               oder  einzelne Teile mehrfach durchlaufen.  Vergebung
                                                               kann auch (zu unserer Schonung) schichtweise erfol-
                                                               gen (Marke „Zwiebelschalenmodell“), und es kann, etwa
                                                               in Abhängigkeit von bereits gemachten Erfahrungen
                                                               in früheren Vergebungsprozessen, zu einer individuell
                                                               ganz unterschiedlichen Geschwindigkeit kommen (von
                                                               wenigen Sekunden bis vielen Jahren). So ist das Modell
                                                               des Vergebungsprozesses ein Abbild realer Beziehungs-
                                                               dynamik mit all seinen „Loopings“, Schleifen, seinem
                                                               „Vor“ und „Zurück“... Im Gegensatz zu typisch säkular-
                                                               psychologischen Vergebungsmodellen (Enright, 2002)
                                                               impliziert der Vergebungsweg nicht nur persönliche Hei-
             Selected bibliography / Ausgewählte Literatur:    lungs-, Heiligungs- und Wachstumsdynamiken, sondern
             Enright, R. D. and Fitzgibbons, R. P. (2002): Helping Clients   auch „automatisch“ Wachstum, Vertiefung in der Bezie-
             Forgive. An Empirical Guide for Resolving Anger and Resto-  hung zu Gott dem Erlöser. Das schließt ein ein tiefes ver-
             ring Hope, American Psychological Association     trauensvolles Erfassen seiner Erlösung (Vergebung), sei-
             McCullough,  Pargament  and  Thoresen  (2000):  Forgiveness.
             Guilford                                          nes tiefen Ernstnehmens meiner Sünde (Abrechnung mit
             Grossmann, Karin and Klaus E. (2004): Bindungen – das Gefü-  mir) und seines tiefen erlösenden (Phase 4) Erbarmens
             ge psychischer Sicherheit. Stuttgart: Klett-Cotta  (Phase 3) der Sünde und mir gegenüber als Vorausset-
             Shults, F. Leron & Sandage, Steven J. (2003): The Faces of Forgi-  zung für echtes ganzheitliches Vergeben.
             veness, Baker Academic,
             Tausch, Reinhard (1993):  Verzeihen die doppelte Wohltat, in
             Psychologie heute, April, 1993
             Weingardt, B. M.: Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
             Der Prozess des Vergebens in Theorie und Empirie, Kohlham-
             mer, 2000
             Website  of  the  Forgiveness  Institute  in  Madison  http://www.
             forgiveness-institute.org
             Website  of Marina  Catacucino’s  Forgiveness  Project  (UK)
             http://www.theforgivenessproject.com/



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