Page 32 - EMCAPP-Journal No. 12
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These two positive identity solutions contrast • Erworbene IDENTITÄT: Ich habe meine
with two dubious ones: Identität nicht einfach übernommen, son-
dern verschiedene Alternativen ausprobiert
• Diffuse IDENTITY: no inner commitment (erkundet) und mich schließlich für einzel-
was made, regardless of whether or not the- ne entschieden (innere Verpflichtung).
re was exploration. • An- bzw. übernommene IDENTITÄT: Kei-
• Moratorium: one is still in the middle of, ne Erkundung, sondern gesellschaftliche
or has become stuck in, ongoing explorati- oder elterliche Vorgaben wurden freiwillig
ons or commitments, all with a more or less übernommen, und auch mit einer jeweili-
vague character. gen inneren Verpflichtung.
An acquired IDENTITY shows more creativi- Diesen beiden positiven Identitätslösungen ste-
ty and risk-taking, whereas accepted IDENTI- hen zwei fragwürdige gegenüber:
TY shows more reliability, but both are healthy
forms of identity. The diffuse form, in contrast, • Diffuse IDENTITÄT: Es kam zu keiner in-
represents an incomplete or failed acquisition. neren Verpflichtung, gleichgültig ob eine
In the moratorium, one is in the middle of the Erkundung stattgefunden hat oder nicht.
exploration phase, and this still emerging iden- • Moratorium: Man steckt noch oder ist stek-
tity cannot yet function as a factor in inner sta- ken geblieben in aktuellen Erkundungen,
Verpflichtungen, mehr oder weniger mit
bility. einem vagen Charakter.
Fundamentally, finding identity is and remains
a lifelong process, or must at least be updated/ Eine erworbene IDENTITÄT zeigt mehr Krea-
adapted constantly in each new age phase, as tivität, Risikobereitschaft, angenommene
described in Erik Erikson’s well-known psycho- IDENTITÄT mehr Zuverlässigkeit, aber bei-
social identity concept. des sind gesunde Identitätsformen. Die diffuse
The struggle for identity, for Erikson, is a per- Form dagegen stellt einen nicht abgeschlosse-
manent and central element in human life. nen oder misslungenen Erwerb dar. Im Mora-
torium befindet man sich mitten in der Phase
der Erkundung und diese Identität im Werden
kann noch nicht als innerer Stabilisierungsfak-
tor fungieren.
Age Psychosocial crisis Grundsätzlich ist und bleibt die Identitätsfin-
dung ein lebenslanger Prozess, bzw. muss im-
First year Trust vs. mistrust mer wieder neu in den jeweiligen Altersphasen
“I am safe” aktualisiert / angepasst werden, wie es in dem
2-3 years Autonomy vs. shame, doubt bekannten psychosozialen Identitätskonzept
von Erik Erikson beschrieben wird.
“I have a right to be” Das Streben nach Identität ist für Erikson ein
4-5 years Initiative vs. guilt dauerhafter, wesentlicher Inhalt des menschli-
“I can pursue goals” chen Lebens.
6 years to puberty Industry/achievement vs. Alter psychosoziale Krisen
sense of inferiority Erstes Jahr Vertrauen vs. Misstrauen
“I can achieve something” „Ich bin sicher“
Adolescence Identity and rejection vs. role 2-3 Jahre Autonomie vs. Scham,
confusion Zweifel
“I know who I am” „Ich darf sein“
Early adulthood Intimacy and solidarity vs. 4-5 Jahre Initiative vs. Schuldgefühl
isolation „Ich kann Ziele verfolgen“
“I risk intimate friendship”
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